Pfarrkirche der Sorben

Die Cottbuser Klosterkirche

Um 1300 gründete sich in Cottbus ein Klosters der Franziskaner. Das genaue Gründungsjahr ist nicht überliefert. In einer Urkunde aus dem Jahre 1470 erwähnt Reinhard von Cottbus, um 1500 Besitzer der Stadt, dass seine Vorfahren Stifter des Klosters gewesen seien. Es war vermutlich Richard von Cottbus, der Sohn des Stadtgründers Fredehelm von Cottbus, der das Kloster gründete. Zum Kloster gehörte zu dieser Zeit ein großer Grundbesitz, darunter die Dörfer Sandow, Brunschwig, Schmellwitz, Ostrow und Teile Döbbricks. In der Klosterkirche findet sich ein sehr wichtiges historisches Denkmal: Eine Grabplatte, auf der Fredehelm und seine Frau Adelheid sowie das Cottbuser Stadtwappen, der Krebs, abgebildet sind. Die Kirche ist im Laufe der Jahrhunderte immer wieder um Kunstwerke bereichert worden. Das hölzerne Kruzifix beispielsweise, welches im Bild zu sehen ist, wurde 1320 geschaffen. Charakteristisch an dem Kreuz ist die einfache und bescheidene Darstellung, die typisch für die Spätgotik ist. Das geschnitzte Kruzifix ist ungefähr 2,50 Meter groß. Es gehört zu den besten seiner Art in Brandenburg.

Als die Reformation gegen Mitte des 16. Jahrhunderts Cottbus erreichte, wurde die Klosterkirche zur Pfarrkirche für die in der Umgebung lebenden Sorben; das Kloster wurde aufgelöst. Daher stammt auch der Beiname „Wendische Kirche“ für das im gotischen Stil errichte Bauwerk, welches der älteste Sakralbau der Stadt ist.

Bei einem Stadtbrand 1671 nahm auch die Klosterkirche Schaden. Im Zuge des Wiederaufbaus wurden neue Dachwerke aufgesetzt, die bis heute erhalten sind. Im Laufe der Jahrhunderte erweiterte man die Backsteinkirche mehrfach.

Heute ist vom Kloster nicht mehr viel erhalten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Klosterbauten abgerissen. Gewölbegänge- und Keller sowie Mauerteile sind die letzten Zeugen der alten Anlage. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Klosterkirche weitgehend unbeschadet. 2005 erfolgte die letzte umfassende Sanierung und Restaurierung.